Die Trockenmauern


Trockenmauern

Trockenmauern sind das auffällige Merkmal der Terrassenmosel. Die Steilhänge, die nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet sind, wurden schon vor rund 1000 Jahren mit Trockenmauern versehen.

Die Trockenmauern in meiner Heimatgemeinde Lehmen bestehen überwiegend aus der Grauwacke. Sie werden ohne Mörtel allein durch das Aufschichten passender Steine gebaut. Dabei muss die Mauer an ihrer Basis etwa ein Drittel so dick sein, wie sie hoch werden soll.

Die Bruchsteine speichern die Sonnenwärme und geben sie in den kühlen Abend- und Nachtstunden langsam an die Umgebung ab. Dadurch sind die Mauern und ihre Umgebung eine bevorzugte Heimat für alle wärmeliebenden Tiere und Pflanzen. Insekten, Reptilien und besonders Schmetterlinge fühlen sich in den warmen Weinbergen wohl. Auch überwintern sie teilweise in den Mauern.

Gut an Hitze angepasste Pflanzen wie die Königskerze, die Karthäusernelke oder der Weiße Mauerpfeffer, Thymian, Dost und Salbei fühlen sich hier genauso wohl. Sie bieten außerdem zahlreichen Käfern, Wildbienen und Schmetterlingen genügend Nahrung, um auch ihren Nachwuchs zu versorgen. So tragen die Trockenmauern wesentlich zur Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere bei.