In Rheinland-Pfalz bei Koblenz fließt die Mosel am Deutschen Eck in den Rhein. Lehmen liegt etwa 20 km flussaufwärts am linken Moselufer. Dieser Bereich zählt zur Terrassenmosel. Wenn du hierher kommst, dann fallen dir sicherlich die Terrassen an den Berghängen auf.
Schon die Römer haben vor über 2000 Jahren das gute Klima an der Mosel geschätzt und für den Anbau von Wein genutzt. Um mehr Fläche an den steilen Abhängen zu schaffen, wurden die Hänge mit Mauern versehen.
Die Mauern unterteilen heute noch die Weinberge in Terrassen, den so genannten Kuhren. Aber warum hat man sich die Mühe gemacht, die Reben in dem steilen Flusstal anzubauen? Warum hat man sie nicht oben auf dem flachen und fruchtbaren Maifeld gepflanzt? Die Antwort ist einfach: Das geschützte Moseltal bietet den empfindlichen Weinreben Deckung vor Frost, Sturm und Kälte.
Außerdem haben die Schieferhänge eine Art natürliche Fußbodenheizung. Die Böden bestehen aus bläulich-grauem Tonschiefer und Grauwacken. Das Gestein entstand schon vor rund 400 Millionen Jahren. Damals befand sich hier ein großes Meer. Auf dessen Boden lagerten sich Tonsedimente und Sand ab. Als sich das Meer zurückzog, verfestigten sich die Ablagerungen unter hohem Druck und Hitze zu Ton- und Quarzschiefer. Diese Gesteine können die Wärme der Sonnenstrahlen tagsüber gut speichern und geben sie in der Nacht langsam wieder ab. So haben die Weinreben mit ihren Trauben und auch alle anderen Pflanzen und Früchte viel mehr Zeit für die Reife als anderswo in Deutschland.